Die Deutsche Kanzlei - seit 1806 Schleswig-Holsteinische Kanzlei, ab 1816 Schleswig-Holstein-Lauenburgische Kanzlei - entwickelte sich seit dem frÃ¼hen 16. Jahrhundert und erhielt im 17. Jahrhundert feste institutionelle Formen. Ihre territoriale ZustÃ¤ndigkeit erstreckte sich anfÃ¤nglich auf die kÃ¶niglichen Anteile, ab 1773 auf die gesamten HerzogtÃ¼mer Schleswig und Holstein und seit 1816 zusÃ¤tzlich noch auf das Herzogtum Lauenburg. Von 1667 bis 1773 gehÃ¶rten zudem die Grafschaften Oldenburg und Delmenhorst zum Ressort der Kanzlei. Als oberste und bedeutendste kÃ¶nigliche BehÃ¶rde fÃ¼r die HerzogtÃ¼mer mit Sitz in Kopenhagen besaÃ die Kanzlei einen umfassenden Kompetenzbereich. Sie war zustÃ¤ndig fÃ¼r die gesamte innere Landesverwaltung, sofern nicht einzelne Aufgaben besonderen VerwaltungsbehÃ¶rden, wie etwa der Rentekammer, Ã¼bertragen worden waren. Daneben nahm die Kanzlei auch die auÃenpolitischen Angelegenheiten des dÃ¤nischen KÃ¶nigreiches wahr, bis hierfÃ¼r 1770 das Departement fÃ¼r auswÃ¤rtige Angelegenheiten eingerichtet wurde.
Die Ãberlieferung der Deutschen Kanzlei ist sowohl fÃ¼r Forschungen zur schleswigholsteinischen als auch zur dÃ¤nischen Geschichte von herausragender Bedeutung. Dieser besondere Wert des Kanzleiarchivs ist der Grund dafÃ¼r, dass es zwischen dem Reichsarchiv in Kopenhagen und dem Landesarchiv Schleswig-Holstein aufgeteilt ist: In Kopenhagen befindet sich vor allem die Hauptmasse der Ã¤lteren Akten vor 1730, wÃ¤hrend das Landesarchiv den grÃ¶Ãten Anteil des Schriftguts ab 1730 verwahrt.Die im vorliegenden Findbuch prÃ¤sentierte schriftliche Ãberlieferung der Deutschen Kanzlei im Landesarchiv gehÃ¶rt zu den bedeutendsten BestÃ¤nden aus dem Zeitraum vom 16. bis Mitte des 19. Jahrhunderts, die das Landesarchiv fÃ¼r die Forschung bereithÃ¤lt.

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