
Allein unter vielen - das waren Kinder in den Krippen der DDR. Zum Teil ab frühester Kindheit in staatlichen Tages-, Wochen- oder Dauereinrichtungen untergebracht, mussten sie den Aufbau des Sozialismus am eigenen Leib erfahren. 1950 hatte das SED-Regime aus ideologischen und ökonomischen Gründen mit dem Ausbau des Krippensystems begonnen, das schon bald in eine schwere Krise geraten sollte. Medizinische Forschungen zeigten die negativen Auswirkungen der Institution auf die Kinder. Konnte die SED-Diktatur die Wissenschaft sanktionieren und lenken, mussten trotzdem Lösungen für die konkreten Alltagsprobleme gefunden werden. Der Staat setzte dabei, teilweise vergeblich, auf Konzepte der Pädagogik, um Entwicklungsverzögerungen zu vermeiden und die Kinder zu "sozialistischen Persönlichkeiten" zu erziehen. Mit kritischem Blick untersucht Carolin Wiethoff Alltag, Ausbau und Krise der Kinderkrippen in der DDR bis in die späten 1960er Jahre.
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