Das SchlÃ¼sselproblem des Arbeitsrechts - auf welche RechtsverhÃ¤ltnisse arbeitsrechtliche Normen anzuwenden sind - ist nach wie vor ungeklÃ¤rt. Im Zeichen einer AuflÃ¶sung des Â»NormalarbeitsverhÃ¤ltnissesÂ« ist die Antwort auf diese Frage wichtiger denn je. ArbeitsvertrÃ¤ge - vor allem in den zukunftsweisenden Bereichen der neuen Dienstleistungsgesellschaft (Â«New EconomyÂ«, Â»IT-BrancheÂ«, Medienunternehmen) - werden den VertrÃ¤gen mit SelbstÃ¤ndigen immer Ã¤hnlicher. In der Grauzone zwischen abhÃ¤ngiger und selbstÃ¤ndiger BeschÃ¤ftigung ist eine Unterscheidung mit den herkÃ¶mmlichen Kriterien nur schwer mÃ¶glich. Neuere Lehren, die den Arbeitnehmer teleologisch definieren und als Â»verhinderten UnternehmerÂ« begreifen, verleiten nicht nur zu einem unangemessenen Statusdenken, sondern schieÃen auch Ã¼ber das Ziel hinaus, wenn sie alle sozial schutzbedÃ¼rftigen SelbstÃ¤ndigen dem Arbeitsrecht zuschlagen. Ãbersehen wird vor allem, daÃ Zentralbegriff des Arbeitsrechts nicht der Arbeitnehmer, sondern der Arbeitsvertrag ist. PersÃ¶nliche AbhÃ¤ngigkeit und soziale SchutzbedÃ¼rftigkeit sind typische Folgen des arbeitsvertraglichen Leistungsversprechens, aber keine tatbestandlichen Voraussetzungen. So gesehen ist ein Perspektivenwechsel erforderlich. Der Arbeitsvertrag ist das von der Privatrechtsordnung zur VerfÃ¼gung gestellte Mittel zur Fremdsteuerung des arbeitsteilig organisierten Leistungsprozesses. Mit ihm wird dem Arbeitgeber das Leitungsrecht Ã¼ber diesen ProzeÃ eingerÃ¤umt. Es berechtigt ihn, Ã¼ber die Arbeitskraft des Arbeitnehmers in den Grenzen des Rechts zu verfÃ¼gen. Sieht man in der Â»VerfÃ¼gbarkeit Ã¼ber die ArbeitskraftÂ« das entscheidende Kriterium des neuen Ansatzes, ist das VerhÃ¤ltnis von Â»LeitungsrechtÂ« und Weisungsrecht im herkÃ¶mmlichen Sinne zu klÃ¤ren, und es sind die Folgen fÃ¼r die Gestaltung, DurchfÃ¼hrung und die Einordnung von DienstleistungsverhÃ¤ltnissen zu Ã¼berdenken. Viele ZweifelsfÃ¤lle lassen sich mit dem neuen Ansatz sicherer als bisher beurteilen. Das verspricht erhebliche Vorteile fÃ¼r die Praxis.

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