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Nach dem Matthäusevangelium, mit dem das Neue Testament beginnt, kritisiert Jesus seine engsten theologischen Verwandten und ärgsten theologischen Konkurrenten, die Pharisäer und Schriftgelehrten, dass sie in der Auslegung der Tora falsche Prioritäten setzten: Sie kümmerten sich um den Zehnten von Minze, Dill und Kümmel, ließen aber außer Acht, was den Schlüssel zum Ganzen bilde: "Gerechtigkeit, Barmherzigkeit und Glauben" (Mt 23,23). Die Gerechtigkeit ist die Treue Gottes zu seinen Verheißungen, dem Recht zum Sieg zu verhelfen; die Barmherzigkeit ist die Liebe Gottes zu seinen Geschöpfen, die Not leiden und Schuld auf sich laden; im Glauben wird Gottes Gerechtigkeit wie seine Barmherzigkeit angenommen und nachgeahmt - durch die Liebe zu Gott und zum Nächsten. Diese jesuanische Hermeneutik des Gesetzes und damit der Bibel Israels kommt nicht von ungefähr. Sie nimmt den cantus firmus beider Testamente auf: dass Gottes höchste Gerechtigkeit in seiner Barmherzigkeit kulminiert, weil sie nicht an irdische Grenzen gebunden ist, sondern himmlische Weite erlangt, und dass seine Barmherzigkeit nicht ungerecht, sondern gerecht ist, weil sie durch Gnade selbst da noch Recht schaffen kann, wo ein brutales Unrechtsregime katastrophale Verhältnisse heraufgeführt hat. Dass in der katholischen Kirche mit großem Echo ein "Jahr der Barmherzigkeit" ausgerufen worden ist, nimmt diesen Grundzug biblischer Theologie auf; es bejaht die Sehnsucht vieler Menschen, von Gott nicht verurteilt, sondern in aller Schwäche geliebt zu werden; es hat aber auch die dunkle Kehrseite einer kirchlichen Lehre und Praxis, die oft als ungerecht und unbarmherzig empfunden wird und dadurch zur großen Glaubwürdigkeitskrise wird, weil anscheinend Prinzipien wichtiger sind als Einzelfälle und Dogmen wichtiger als Personen. Von einem neutralen Standpunkt aus kann man zwar fragen, ob ein solcher Eindruck nicht vielfach vorurteilsbehaftet ist. Aber die unruhige Frage wird dadurch nicht beantwortet, wie glaubwürdi