Unsere Epoche ist die Epoche der Informatisierung. Die Wirklichkeit der Natur und des Lebens erscheint als Informationssystem. Der heutige Mensch entspricht dieser Wirklichkeit in einer Sprache, die ebenfalls als Information geprÃ¤gt ist. In dieser Lage ist es fraglich, ob und wie die Informatisierung selber gedacht werden kÃ¶nnte. Wenn ein solches Denken nicht mÃ¶glich wÃ¤re, so wÃ¤re das heutige Menschentum ein BestandstÃ¼ck der Informationstechnologie: Â»MenschenmaterialÂ«.

Es ist die reine Ãbereilung, im Denken Heideggers eine fertige Antwort auf die Frage nach dem Sinn der Informatisierung zu suchen. Die Vorherrschaft der Kybernetik als RÃ¼ckkoppelungssystem saugt dieses Denken unversehens in sich auf. Es wird in UniversitÃ¤tskreisen diskutiert und kritisiert - und gehÃ¶rt auf einmal wieder restlos der UniversitÃ¤t als BestandstÃ¼ck der Technik an.

Das Denken Heideggers ist jedoch keine Philosophie, sondern die Anzeige einer mÃ¶glichen Verwandlung unseres eigenen Denkens und so unserer eigenen IdentitÃ¤t. Die angezeigte Verwandlung kann nicht beschrieben werden, sondern nur jedesmal im Vollzug des eigenen Denkens neu vorbereitet werden. Es handelt sich um die Verwandlung des Denkens in Aussagen (des Denkens der Metaphysik, das Grund und Boden der Kybernetik ist) in ein nÃ¼chternes Denken. Die zu erfahrene Trunkenschaft der Aussage, und das heiÃt der Information, liegt in dem sie anstachelnden Willen zur PrÃ¤senz und Beherrschung. Der Vollzug der ErnÃ¼chterung ist das Zulassen des Unbeherrschbaren, des Verdunkelten - des NÃ¤chtlichen (nocturnus) - in der Sprache des Denkens.

Eine solche Verwandlung des Denkens kann nicht Ã¼ber Nacht vollzogen werden. Unsere eigene IdentitÃ¤t ist an die tiefen GrÃ¼nde der Metaphysik gebunden. Die ErnÃ¼chterung ist eine Destruktion unseres Selbst. Unsere IdentitÃ¤t ist onto-theologisch. Sie ist von dem Denken als logos, als Aussage, bestimmt. Das logische Denken ist ontologisch (gebunden an die Aussage als Allgemeinheit) und theologisch (gebunde

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