Die Frage nach der Seinsweise der realen Welt gehört zu den zentralen und am meisten umstrittenen Themen der europäischen Philosophie. Weder die Argumente des Idealismus noch die des Realismus haben das Problem gelöst. Auch die Frage nach dem Wesen und dem Schicksal des Menschen und seiner Stellung in der Welt ist nicht ablösbar von der Grundfrage nach dem Wesen der Natur und der Existenzweise der realen Welt. Eine kritische Prüfung der Problemsituation ergibt, daß die seit mehr als zweihundert Jahren herrschende Neigung, das Problem der Existenz der Welt erkenntnistheoretisch aufzufassen, eine Verschiebung und Verfälschung des eigentlichen Problems mit sich gebracht hat, das kein erkenntnistheoretisches, sondern im Kern ein echt metaphysisches ist. Seine Lösung kann deshalb nur durch eine ontologische Untersuchung vorbereitet werden. Das ist das Ziel von Roman Ingardens »Streit um die Existenz der Welt«.