Description

English summary: In this study Armina Omerika addresses the history of Islam and the Muslim community in Bosnia and Herzegovina in the 20th century with an emphasis on the period between 1918 and 1991. She investigates the interconnections between the ever-changing governmental, political and institutional framework, religious networks and internal developments within Islamic religious discourse. A special focus of this study is on the Young Muslims (Mladic Muslimani) who, in various forms and to varying degrees, have influenced the face of Islam in Bosnia and Herzegovina since 1941. Young Muslims were active within informal but influential religious networks on a local and international level. Having spent several decades working undercover, the key members of the network rose to positions of political, religious and economic power together with the Party of Democratic Action (SDA) in the early 1990s, thereby substantially influencing relations between religion, politics and society in Bosnia and Herzegovina. German description: Armina Omerika widmet sich in ihrer Studie der Geschichte des Islams und der muslimischen Gemeinschaft in Bosnien und Herzegowina im 20. Jahrhundert, mit einem Schwerpunkt auf der Zeit zwischen 1918 und 1991. Untersucht wird das Spannungsverhaltnis zwischen den wechselnden staatlichen, politischen und institutionellen Vorgaben, den religiosen Netzwerken und den internen Entwicklungen innerhalb der islamischen religiosen Diskurse. Ein besonderer Fokus der Untersuchung liegt dabei auf den Jungmuslimen (Mladi Muslimani), die seit 1941 in unterschiedlichen Formen und im wechselnden Ausmass das Gesicht des Islams in Bosnien und Herzegowina gepragt haben. Jungmuslime entfalteten ihre Aktivitaten in informellen, doch einflussreichen religiosen Netzwerken auf lokaler und internationaler Ebene. Nach mehreren Jahrzehnten ihrer Tatigkeit im Untergrund gelangten die zentralen Akteure des Netzwerks Anfang der 1990er Jahre mit der Partei der Demokratischen Aktion (SDA) in politische, religiose und wirtschaftliche Machtpositionen und pragten dadurch nachhaltig die Wechselbeziehungen zwischen Religion, Politik und Gesellschaft in Bosnien und Herzegowina.