Der Umbruch des deutschen Bilanzrechts beginnt beim Konzernbilanzrecht. Eine eigenstÃ¤ndige Bedeutung des Konzernabschlusses wurde bisher in Deutschland zwar praktisch anerkannt. Es wurde aber zugleich betont, daÃ der KonzernabschluÃ als bloÃ unselbstÃ¤ndige ErgÃ¤nzung neben die EinzelabschlÃ¼sse der Konzernunternehmen trete. Diese ZurÃ¼ckhaltung hinsichtlich der eigenen Bedeutung des Konzernabschlusses fÃ¼hrt auch nach Inkrafttreten des Bilanzrichtlinien-Gesetzes dazu, daÃ der GlÃ¤ubigerschutz und die Kapitalerhaltung als Auslegungsgesichtspunkte beim KonzernabschluÃ Anwendung finden, obwohl der KonzernabschluÃ diese Ziele Ã¼berhaupt nicht verfolgen soll.

Als Folge bestehen damit die gegenwÃ¤rtigen BeeintrÃ¤chtigungen des den tatsÃ¤chlichen VerhÃ¤ltnissen entsprechenden Bildes der VermÃ¶gens-, Finanz- und Ertragslage im EinzelabschluÃ auch im KonzernabschluÃ.

Kramer legt dar, daÃ durch das Bilanzrichtlinien-Gesetz ein eigenstÃ¤ndiges Konzernbilanzrecht geschaffen worden ist. Anhand der Wahlrechte aus dem EinzelabschluÃrecht, die kraft Gesetzes im KonzernabschluÃrecht entsprechende Anwendung finden, zeigt Kramer, daÃ die Auslegung des Konzernabschlusses als bloÃe ErgÃ¤nzung zu den EinzelabschlÃ¼ssen mit RÃ¼cksicht auf die Neuerungen des Bilanzrichtlinien-Gesetzes nicht mehr mÃ¶glich ist. Unter diesem Gesichtspunkt ist daher die AusÃ¼bung von Wahlrechten aus dem EinzelabschluÃrecht bei der Konzernrechnungslegung bereits nach der gegenwÃ¤rtigen Rechtslage nur in sehr beschrÃ¤nktem Umfang mÃ¶glich. Die Bilanzpolitik, namentlich durch Ausnutzen der Wahlrechte, ist im KonzernabschluÃ mithin nur in sehr eingeschrÃ¤nktem Umfang mÃ¶glich.

Nach diesen grundsÃ¤tzlichen Darlegungen reflektiert Kramer die einzelnen Wahlrechte an der von ihm entwickelten Auslegung und kommt zu dem Ergebnis, daÃ von den EinzelabschluÃwahlrechten nur das Ansatz- und Bewertungswahlrecht fÃ¼r Ingangsetzungs- und Erweiterungsausgaben, das Wahlrecht hinsichtlich Bilanzierung des GeschÃ¤ftswerts, die MÃ¶glichkeit zur Abwertung fÃ¼r im Wert stark schwankende VermÃ¶gensgegenstÃ¤nde des UmlaufvermÃ¶gens und die Bewertungsvereinfachungsverfahren im KonzernabschluÃ anwendbar sind.

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