
Wie üben sich soziale Kontexte, Nahräume und Herkünfte auf die Existenz, das Handeln und das Denken vergesellschafteter Menschen aus? Der Milieubegriff hat in verschiedenen Konzeptualisierungen unterschiedliche Antworten auf diese Fragestellungen formuliert, im Verlauf seiner Entstehung und Ausdifferenzierung hat er rigide Begriffsfassungen geprägt wie auch Transformationen und Neuentwicklungen erfahren. Auch in den erzählenden Künsten hat die Orientierung an Milieukonzeptionen immer wieder eine Rolle gespielt.
Die Studie schlägt eine kritische Rekonstruktion und Aktualisierung des Milieubegriffs vor, und wendet diesen sodann als analytischen Begriff in der Film- und Literaturanalyse an. Es werden Repräsentationen und Ausleuchtungen verschiedener Milieukonstellationen in fiktionalen Erzählungen Lateinamerikas untersucht. Die Besonderheit der literarischen und der filmischen Darstellungsmodalitäten wird in der Analyse des Korpus einer besonderen Betrachtung zugeführt. Das Korpus besteht aus lateinamerikanischen Großstadterzählungen aus dem 21. Jahrhundert; die argentinischen, brasilianischen und haitianischen Gegenwartliteraturen und -kinematografien stehen im Vordergrund.
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