Vor dem Hintergrund wachsender UmweltkriminalitÃ¤t stellt die vorliegende wirtschaftswissenschaftliche Untersuchung die Frage nach der Wirkung von Normen und Sanktionen, insbesondere monetÃ¤rer Sanktionen, in der Umweltpolitik. Angesichts der Regelungsvielfalt und KomplexitÃ¤t staatlicher InterventionsmaÃnahmen in diesem Bereich ist seitens der Wirtschaft hÃ¤ufig der Vorwurf des Dirigismus erhoben worden; gleichzeitig wird allgemein die Wirkungslosigkeit von Umweltauflagen beklagt. Der Autor wendet sich daher dem Problem einer mangelnden Beachtung von Auflagen durch die betroffenen Wirtschaftssubjekte nÃ¤her zu. Der Blick auf betriebswirtschaftliche Planungen, welche stets von einem einzelwirtschaftlich-Ã¶konomischen EntscheidungskalkÃ¼l bestimmt werden, bietet dann eine ErklÃ¤rung fÃ¼r die mangelnde EffektivitÃ¤t von Auflagen: So kann ein VerstoÃ gegen Umweltschutzbestimmungen selbst bei einkalkuliertem Ertappungsrisiko gegenÃ¼ber der Alternative einer Auflagenbefolgung unter UmstÃ¤nden vorteilhaft sein. Dieser Sachverhalt wird jedoch in der volkswirtschaftlichen Diskussion umweltpolitischer Eingriffsinstrumente bislang wenig beachtet; findet er hingegen explizit BerÃ¼cksichtigung, so ergibt sich daraus eine Ã¶konomisch modifizierte Bewertung staatlicher Eingriffe, sofern diese auf Verbot und Strafe zurÃ¼ckgreifen.

Der wirtschaftswissenschaftliche Ansatz erÃ¶ffnet in diesem Zusammenhang auch eine interessante finanzwirtschaftliche Perspektive. Als staatliche Einnahmen sind monetÃ¤re Sanktionen nicht zuletzt auch Gegenstand finanzwirtschaftlicher Planung und Rechnungslegung. Sie fÃ¼hren allein bei den GebietskÃ¶rperschaften gegenwÃ¤rtig zu jÃ¤hrlichen Einnahmen in MilliardenhÃ¶he. Aus dieser Tatsache ergibt sich fÃ¼r die VollzugsbehÃ¶rde ein Zielkonflikt: In dem Moment, in dem sie dominant fiskalische Interessen verfolgt, kann ihr an einer vollstÃ¤ndigen Normdurchsetzung, bei der eben gerade keine Einnahmen entstehen, nicht lÃ¤nger gelegen sein. Die ursprÃ¼nglich intendierte Lenkungsfunktion wird dann dem Grunde nach konterkariert. Es ist deshalb zu fragen, unter welchen Voraussetzungen die monetÃ¤re Sanktion unter Ã¶konomischen Kriterien Ã¼berhaupt noch ein rationaler Bestandteil staatlicher Umweltpolitik sein kann.

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