Gibt es eine Pflicht der Parteien des Zivilprozesses, unabhÃ¤ngig von ihrer Risikobelastung zur AufklÃ¤rung des Sachverhaltes beizutragen? Ist es im Zuge der europÃ¤ischen Rechtsvereinheitlichung unerlÃ¤Ãlich, eine solche AufklÃ¤rungspflicht einzufÃ¼hren? Diese Fragen untersucht der Autor unter Zuhilfenahme eines Â»rechtsvergleichenden RastersÂ«.

Besondere AktualitÃ¤t erhÃ¤lt das Problem durch den sogenannten Â»Storme-EntwurfÂ« der Kommission zur Vereinheitlichung der ZivilprozeÃrechte in der EU, die von der EG-Kommission eingesetzt wurde. Kapitel 4 dieses Entwurfes sieht vor, im Zuge der Vereinheitlichung der europÃ¤ischen ZivilprozeÃrechte das aus dem englischen (und auch dem US-amerikanischen) Recht bekannte Institut der Â»pre-trial-discoveryÂ« einzufÃ¼hren, eine weitgefaÃte Pflicht zur AufklÃ¤rung des Sachverhaltes unabhÃ¤ngig von Darlegungs- und Beweisrisikoverteilungen, die durch Vorlegung von Urkunden und anderen SchriftstÃ¼cken erfÃ¼llt wird.

Vorgestellt werden in der Arbeit das deutsche, franzÃ¶sische und das englische Â»InformationsbeschaffungsrechtÂ« fÃ¼r den ZivilprozeÃ sowie die Regelung des Â»Storme-EntwurfesÂ« fÃ¼r dieses Gebiet. Johannes Lang ermittelt die grundlegenden Parameter, die fÃ¼r die jeweilige Rechtsordnung charakteristisch sind. Mit den so gewonnenen Erkenntnissen wird der Frage nachgegangen, ob eine gesamteuropÃ¤ische Rechtsvereinheitlichung auf diesem wichtigen Gebiet des Zivilprozesses Ã¼berhaupt notwendig ist, wie sie aussehen kÃ¶nnte und ob der Â»Storme-EntwurfÂ«, der sich ja rechtsvereinheitlichend sieht, den Anforderungen daran gerecht wird.

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