Dieses Buch bemüht sich im wesentlichen um eine Rekonstruktion der von Foucault initiierten Debatte über die Geschichte der Beherrschung der Lüste und der moralischen Subjektivierung, die er anhand von philosophischen, medizinischen, ökonomischen und rhetorischen Texten der klassischen Antike nachzuzeichnen sucht. Durch die kritische Rekonstruktion dieser Deutung und ihres Kontextes eröffnet sich in aufschlußreicher Weise ein doppelter Horizont: Einerseits geht es um eine angemessene Interpretation der antiken Texte, andererseits um eine konstruktive Kritik der so eigenwillig wie wirkmächtigen Deutung Foucaults, die paradigmatisch für einen Bereich der modernen Philosophie ist.