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Wenn das gesamte 15. Jahrhundert als literarischer Zeitraum der "Konsolidierung und Neuordnung" (Thomas Cramer) bezeichnet worden ist, dann gilt das fur die Jahrzehnte zwischen ca. 1450 und ca. 1520 umso mehr. Denn die zweite Halfte des 15. Jahrhunderts ist geradezu januskopfig, sie erweist sich als ein grosses Laboratorium der deutschen Literatur. Wahrend einige Gattungen und Register, etwa der Artusroman oder die Sangspruchdichtung, an das Ende ihrer Uberlieferung bzw. Produktivitat gelangen, verandern sich andere, teilweise unter Ruckgriff auf altere Genres, und entwickeln fur die volkssprachige Literatur neuartige Formate (z.B. den Prosaroman oder die Liederbucher), wahrend wieder andere neu entstehen, so etwa die vom Fruhhumanismus beeinflussten Ubertragungen lateinischer und erstmals auch italienische Werke in die Volkssprache, die tatsachlich eher als Ubersetzungen denn als Adaptationen gelten konnen. Mit der Reformation beginnt dann auch literarisch in vielen (nicht in allen) Bereichen ein neuer Aufbruch. Das Verstandnis von Ubersetzung scheint sich insgesamt zu verandern und neu definiert zu werden. Von kaum zu uberschatzender Bedeutung ist zudem der in der zweiten Halfte des 15. Jahrhunderts auf allen Gebieten mit Vehemenz einsetzende Medienwechsel von der Handschrift zum Druck, der - trotz manifester Beharrungstendenzen und unterschwelliger Kontinuitaten - die Literaturproduktion in der Volkssprache beschleunigte und zugleich neu organisierte. Nun erst entstand so etwas wie ein Buch-markt. Kennzeichnend ist daruber hinaus ein in vielen Bereichen konstatierbarer "Zug zur Summe" (Hugo Kuhn), der sich auf die Lieddichtung ebenso erstreckt wie auf Epik und Romanliteratur, die in mehreren Unternehmungen nach Sammlungsprinzipien vereinigt wurden, die immer noch einer genaueren Analyse bedurfen. An Beispielen aus unterschiedlichen Gattungen, etwa der Lieddichtung, Romanen, Chroniken, Reiseliteratur, humanistischer Ubersetzungsliteratur, geistlicher Dichtung, aber auch Zukunftsentwurfen, die zum Teil handschriftlich, zum Teil im Druck uberliefert sind, werden die in diesem Zeitraum auftretenden Prozesse beschrieben und analysiert. Dabei geht es nicht zuletzt darum, einige Schritte zur genaueren Kartierung und Systematisierung eines auf den ersten Blick vielleicht unubersichtlich erscheinenden Felds zu unternehmen. Den Herausgebern ist es gelungen, vieler Fachleute, die sich aus unterschiedlichen Blickwinkeln mit den genannten Prozessen befassen, zur Mitarbeit zu gewinnen.