
Romano Guardinis Berliner Jahre (1923-1939) sind davon geprägt, sich auf der Höhe seiner Zeit mit Fragen zu beschäftigen, die zu jeder Zeit an der Zeit sind. Der Erfolg, den er dabei für sich verbuchte, legt es nahe, es ihm heute gleichzutun. Allerdings kann es nicht darum gehen, seine zeitbedingten Antworten als (noch) zeitgemäß auszugeben. Worin man Guardini nacheifern kann, ist das Bemühen, vom Nachdenken über die kulturelle Signatur der jeweiligen Zeitumstände zum Bedenken jener existenziellen Konstellationen vorzustoßen, die menschliches Dasein und seine Fragwürdigkeit kennzeichnen. Einen Zugang zu dieser Fragwürdigkeit bieten Immanuel Kants Erkundigungen, was der Mensch wissen kann, tun soll und hoffen darf.
Höhn unternimmt den riskanten Versuch, Kants Fragen à la Guardini anzugehen und zeitdiagnostisch angelegte Reflexionen mit Gedanken darüber zu verknüpfen, wie es letztlich um den Menschen steht. Dabei ist ein Entwurf zur Religionsphilosophie entstanden, der zugleich die Aktualität und Relevanz zweier Denker belegt, die gegenüber dem Glauben die Interessen der Vernunft und gegenüber der Vernunft die Anliegen des Glaubens vertreten haben.
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