
In der Psychologie werden gern Fragebögen verwendet. Da es vorher keinen Fragebogen zur Erfassung der Selbstverantwortung gab, habe ich selbst einen entwickelt, das Selbstverantwortungs-Inventar (SVI).[1] Das SVI besteht aus den drei Unterskalen Fremdbestimmung, Selbstbestimmung sowie Orientierung an den Erwartungen anderer.
Ich habe das SVI bei mehreren wissenschaftlichen Untersuchungen an gesunden Erwachsenen eingesetzt; dabei zeigten sich ziemlich genau die Zusammenhänge, die ich weiter oben beschrieben habe. Je ausgeprägter die Selbstverantwortung - das heißt, je weniger Fremdbestimmung, je mehr Selbstbestimmung und je weniger Orientierung an den Erwartungen anderer -, desto größer die Zufriedenheit in praktisch allen Bereichen des eigenen Lebens (z.B. Ehe bzw. Partnerschaft, eigene Person, Gesundheit, Sexualität). Obwohl es sich hier um Menschen ohne psychische Störungen handelt, wurde auch nach Depressivität und Ängstlichkeit gefragt, mit dem gleichen Ergebnis: Je ausgeprägter die Selbstverantwortung, desto geringer Depressivität und Ängstlichkeit.
[1] Maß, R., Schottke, M.-L., Müller, M., Lübbers, F., Müller-Alcazar, A., Kolbeck, S. & Morgenroth, O. (2022). Mangelnde Selbstverantwortung und psychische Störungen. Entwicklung und Validierung eines Selbst-beurteilungsinstrumentes. Psychotherapie, Psychosomatik, Medizinische Psychologie, 72, 78-86.
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