Daß es partikulare Wir-Gruppen gibt, die nicht alle vernunftbegabten Wesen umfaßt, ist eine Trivialität. Wie sich jedoch derartige Gemeinschaften konstituieren und wie sich ihre Grenzen bestimmen lassen, ist ein offenes Problem. Dieses Problem läßt sich in die Frage kleiden: Es gibt Gemeinschaften - wie sind sie möglich? In der vorliegenden Studie geht es um die Klärung dieser Frage. Auf der Basis eines reflektierten Partikularismus, der sich zusammen mit einem hermeneutischen und moralischen Universalismus vertreten läßt, entwickelt Udo Tietz eine Position, die substantialistischen Gemeinschaftskonzepten ebenso entgegengesetzt ist wie formalistischen.