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Dieses Buch enthalt die deutsche Ubersetzung einer in Persisch (Dari) verfassten und bislang unveroffentlichten Handschrift, die der Herausgeber und Ubersetzer im Herbst 2002 bei einer Forschungsreise nach Afghanistan finden konnte. Die Handschrift beinhaltet personliche Erinnerungen und Notizen des inzwischen verstorbenen afghanischen Intellektuellen Abdurrahman Pahwal an die Zeit der Taliban-Herrschaft. Diese Aufzeichnungen, grosstenteils wahrend der Taliban-Herrschaft angefertigt, sind die erste umfassende Schilderung der Geschichte der Taliban aus innerafghanischer Perspektive.In zeitlicher Hinsicht gibt die Handschrift einen chronologisch geordneten Uberblick uber die Ereignisse, die sich vom Auftauchen der Taliban bis zum Ende ihrer Herrschaft im Herbst 2001 zugetragen haben. Gelegentlich wird auch auf fruhere Ereignisse Bezug genommen, die bis in die 1950er Jahre zuruck liegen. In raumlicher Hinsicht konzentriert sich die Schilderung auf die Geschehnisse in der Provinz Nimruz, also einer Gegend abseits der in den Medien viel beachteten Regionen Kabul, Kandahar, Kunduz oder Mazar-i Sharif. Nimruz ist in den sonstigen Berichten weitgehend unbeachtet geblieben, obwohl die Mehrheit der Bevolkerung Afghanistans gerade dort zu Hause ist. In ihrer Erzahlstruktur sind die Erinnerungen Pahwals zwischen oraler Erzahltradition, Memoirenliteratur und moderner Geschichtsschreibung anzusiedeln. Der Verfasser sieht sich in erster Linie als Bewahrer der Erinnerung an vergangene Ereignisse. Seine Aufzeichnungen weisen einige Merkmale auf, die auch schon aus der persischsprachigen Memoirenliteratur bekannt sind. Abschnitte aus dem Leben des Verfassers werden rekonstruiert und von Zeit zu Zeit mit der Darstellung der Geschichte der Taliban-Herrschaft in Nimruz verflochten. Insgesamt ist das Werk aber keine Autobiographie, denn der Autor folgt seinem Anspruch, vornehmlich politische bzw. historische Ereignisse und Prozesse der jungeren Vergangenheit festzuhalten und mochte seine schriftstellerische Tatigkeit vor allem unter historiographischen Gesichtspunkten gewurdigt sehen. Mit der oralen Erzahltradition verbindet ihn der Brauch, vergangenes Geschehen in Form einzelner Geschichten zu erzahlen. Auch eine wohlgebildete Geschichte gilt dabei als pragmatisch defizitar, wenn sie keine Antwort auf die Frage nach dem Sinn des Geschehens anbieten kann. Deshalb wird Geschichte wie bei oraler Uberlieferung gern in Form von metaphorischen Geschichten erzahlt, bei denen fiktional-dichterische Elemente gegenuber dem faktualen Geltungsanspruch einer historiographischen Darlegung keine alternative, sondern eine zusatzliche Dimension der Sinnbildung darstellen. Daruber hinaus wollte Abdurrahman Pahwal aber auch den Anspruchen jener modernen Geschichtsschreibung genugen, mit der er aufgrund seiner universitaren Ausbildung und akademischen Tatigkeit vertraut war. All diese Anspruche lassen sich in der Absicht bundeln, vergangenes Geschehen als objektiv sinnvollen und koharenten Zusammenhang mit erklarbaren kausalen Verknupfungen zu begreifen. Gelegentlich bietet Pahwal deshalb analytische Zusammenfassungen oder er fuhrt jene Faktoren an, die das eine oder andere Ereignis seiner Meinung nach bewirkt haben. Sein Text bietet so anschauliche Informationen uber die Helfershelfer der Taliban im Ausland sowie aus den Kreisen der einheimischen Bevolkerung. Wir lernen Personen kennen, die es verstanden haben, ungeachtet ideologischer Vorbehalte jedem Herrschaftssystem zu dienen, das es in den vergangenen 25 Jahren in Afghanistan gegeben hat. Das Phanomen Taliban wird somit seiner ideologischen Uberfrachtung entrissen.