Â»Wenn ich ein paar Milliarden im Lotto gewinnen wÃ¼rdeÂ«, sagt einmal Michel Foucault, Â»wÃ¼rde ich ein Institut erschaffen, wo die Leute, die sterben mÃ¶chten, lustvoll, unter Drogen vielleicht, ein Weekend, eine Woche oder einen Monat verbringen kÃ¶nnten, um dann zu verschwinden, wie ausradiert ...Â« Genau diesen Gedanken hatte Gilbert Clavel bereits 1916 vorweggenommen. Aufgrund von Tuberkulose selbst oft in Sanatorien und angesichts des Ersten Weltkriegs, den er als epochale Todessehnsucht deutete - Â»alle Welt will sterbenÂ« -, entwarf der Schweizer ein Institut, in dem mitten in Basel nÃ¼chtern und bÃ¼rokratisch ein genuÃvoller Ausstieg aus dem Leben angeboten wird. Doch dies ist eine TraumerzÃ¤hlung. Das staatlich beglaubigte Institut bietet Â»zur Erleichterung der Angelegenheit Â« drei Wege in den Tod: AlkoholexzeÃ, Ekstase durch Erotik oder das Opiat Pantopon. Der Ich-ErzÃ¤hler wÃ¤hlt die Dreifach-Kombination und begibt sich - ganz modern mit dem Lift - auf eine unterirdische Todesreise, wie eine Parodie der Dante'schen HÃ¶llenfahrt. Nach und nach verliert das BewuÃtsein die Kontrolle und versinkt im irrationalen Strudel der Wahrnehmung. AltÃ¤gyptische und antike Mythologie verschwistern sich, christliche Theologie und abendlÃ¤ndischer Rationalismus gehen ein ins buddhistische Nirwana. Zugrunde liegt eine Weltkonzeption, nach der Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft immer gleichzeitig prÃ¤sent sind: Â»Leben ist Traum im Kreise der Zeit.Â« Dieses fast unbekannte Unikum der deutschsprachigen Literatur - ein wilder Cocktail aus esoterischer Dichtung der Jahrhundertwende, italienischem Futurismus und deutschem Expressionismus - liegt nun nach Ã¼ber hundert Jahren erstmals gedruckt vor: die zwei deutschen Originalfassungen in kritischer Edition.

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