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Aus heutiger Sicht gehört das Cover der US-Zeitschrift "Life" vom 7. November 1969 zu den seltsamsten Titelbildern, die dieses berühmte Blatt je veröffentlicht hat. Das Foto zeigt den Musiker Paul McCartney im Kreise seiner Familie. Auf dem Arm hält der Beatle seine erst wenige Wochen alte Tochter Mary. So weit, so gewöhnlich. Was irritiert, ist die Schlagzeile: "Paul is still with us", heißt es da. Frei übersetzt: Paul lebt noch. Aber warum sollte ein Magazin eine so banale Information an so prominenter Stelle vermelden, zumal es sich bei McCartney damals um einen 27-Jährigen ohne besondere Krankheitsgeschichte handelte? Nur ein toter Star ist eine Nachricht, oder nicht? Hinter dem ungewöhnlichen Titelblatt steckt eine irrwitzige Verschwörungstheorie, die im Herbst 1969 internationale Schlagzeilen machte. Am 12. Oktober hatte sich ein mysteriöser Anrufer bei einer Radiostation in Detroit gemeldet und den Discjockey der laufenden Sendung aufgefordert, das Beatles-Stück "Revolution 9" rückwärtszuspielen. Kurz darauf erklangen die Worte "Turn me on, dead man" ("Mach mich an, toter Mann"). Aus dieser und weiteren vermeintlichen Spuren entstand ein abstruses Konstrukt: Der echte Paul McCartney sei schon 1966 bei einem Autounfall gestorben und durch einen Doppelgänger ersetzt worden. Vor allem das Cover des gerade erst erschienenen Albums "Abbey Road" wurde nun durch die verschwörungstheoretische Linse betrachtet: Demnach bildeten die vier Beatles, die den Zebrastreifen überquerten, in Wahrheit eine Trauerprozession: John Lennon in Weiß war der Prediger, Ringo Starr in Schwarz der Bestatter, der falsche Paul ging barfuß als wandelnde Leiche, und George Harrison, der Totengräber, trug die Jeanskluft eines Arbeiters. Man könnte solche geistigen Verrenkungen als harm- lose Spinnereien abtun, wenn sie denn immer harmlos wären. Doch das sind sie nicht, wie Sie auf den folgenden Seiten lesen werden. So wie Beatles-Fans aus Plattencovern und Songschnipseln eine große Verschwörung der Musikindustrie herausgelesen haben, haben andere Verschwörungsgläubige ihrerseits eine alternative Version der Realität konstruiert. Und die war oft genug tödlich. Denn wer überzeugt ist, dass finstere Übeltäter im Geheimen das Weltgeschehen steuern, der schreckt womöglich nicht davor zurück, die vermeintlich Schuldigen zu ermorden. Kein Wunder, dass einige der schlimmsten Verbrechen der Menschheitsgeschichte auch von solchen Denkmustern befeuert wurden. Inzwischen haben das Internet und die sozialen Medien den Verschwörungserzählungen ganz neue Wege der Verbreitung eröffnet. Ob deshalb auch immer mehr Menschen an sie glauben, haben wir den Historiker Claus Oberhauser gefragt (siehe Seite 154). Die Antwort hat mich überrascht. Manchmal ist es wirklich nicht so, wie es scheint.