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Am 9. November 1993 meldete die deutsche "Tagesschau", dass "eines der schönsten Kulturdenkmäler auf dem Balkan" als Folge des Bosnienkrieges endgültig zerstört worden war: die Brücke von Mostar. Das Titelmotiv dieses Heftes und Sinnbild für die leidensreiche, aber auch ungemein vielfältige Geschichte einer ganzen Region, die wir Ihnen auf den folgenden Seiten näherbringen wollen. Der Auftraggeber des kühnen Bogens über die Neretva war der osmanische Sultan Suleiman der Prächtige (1494–1566). Unter ihm marschierten die Türken bis nach Wien, blähte sich das Osmanische Reich immer weiter auf. Die Folgen seines beispiellosen Eroberungszuges bekamen auch die Bewohner von Mostar in der Herzegowina zu spüren: Ihre alte hölzerne Hängebrücke, die viele, die sie überwinden mussten, in Todesangst versetzte, passte nicht mehr zu einem aufstrebenden Verwaltungszentrum in Suleimans Reich. Also befahl der Sultan, eine neue Brücke zu bauen. 1566 war sie vollendet. Sie sollte 427 Jahre stehen. Als die osmanische Herrschaft im 19. Jahrhundert bröckelte und immer mehr Untertanen des Sultans begannen, sich als Angehörige eigenständiger Nationen zu begreifen, verband der "Stari most", die alte Brücke, wie man sie nun nannte, weiterhin die unterschiedlichen Viertel der Vielvölkerstadt, in der Serben, Kroaten und Bosniaken relativ friedlich zusammenlebten. Selbst die Kriege des 20. Jahrhunderts konnten den kühnen Bogen nicht stürzen. Bis zu jenem 9. November. Die Offiziere der Armee der Kroaten in Bosnien-Herzegowina, die für den Beschuss verantwortlich waren (und später unter anderem dafür verurteilt wurden), argumentierten, der Übergang sei als feindlicher Nachschubweg ein legitimes Ziel gewesen. Experten dagegen sehen darin auch einen bewussten Akt der Zerstörung, der das kultu- relle Erbe der Muslime und die Erinnerung an die verhasste osmanische Herrschaft auslöschen sollte. Heute, fast genau 30 Jahre später, ist die Brücke wieder aufgebaut, in Bosnien-Herzegowina herrscht Frieden. Ist der Krisenherd Balkan also auf dem Weg in eine bessere Zukunft? Darüber habe ich mit der Münchner Historikerin Prof. Dr. Marie-Janine Calic gesprochen. Ihr – verhalten – hoffnungsfrohes Fazit ist ein guter Abschluss für ein leider stellenweise sehr bedrückendes Heft über die ebenso schroffe wie vielfältige Halbinsel zwischen Ägäis, Adria und Schwarzem Meer. Ich wünsche Ihnen eine erkenntnisreiche Lektüre.