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Bayern polarisiert. Wie bei kaum einem anderen deutschen Staat gibt es zahlreiche Bewunderer – und ebenso viele grundsätzliche Gegner. Die einen empfinden die bayerische Geschichte vorwiegend als eine glänzende Erfolgsstory: Sie sehen Wittelsbacher-Monarchen wie Maximilian I. Joseph, der mithilfe tatkräftiger Beamter zu Beginn des 19. Jahrhunderts einen modernen Staat schuf, mit Pressefreiheit, einem effizienten Regierungsapparat – und einer Verfassung, die Bayern 1818 de facto zur konstitutionellen Monarchie machte. Und zwar etliche Jahre bevor solche Reformen in anderen deutschen Ländern wie Preußen und Österreich gelangen. Die Bayern-Freunde rühmen Herrscher, die Wissenschaft, Kunst und Wirtschaft förderten, die 1835 die erste Dampfeisenbahn in Deutschland fahren ließen und prächtige Schlösser erbauten. Sie schwärmen vom München der Jahrhundertwende, jener liberalen Kunstmetropole, in der Literaten wie Thomas Mann, Maler wie Wassily Kandinsky und Komponisten wie Richard Strauss wirkten. Und sie verweisen auf den erstaunlichen Aufstieg des Freistaats nach dem Zweiten Weltkrieg: Aus einem Land direkt am Eisernen Vorhang, dessen Städte schwer zerbombt waren und das mehr als zwei Millionen Flüchtlinge aus dem Osten unterbringen musste, wurde eine ökonomische Großmacht. Die Heimat von zahlreichen Hochtechnologiefirmen, von acht der 30 bedeutendsten deutschen Unternehmen – und einem der erfolgreichsten Fußballvereine Europas. Dann gibt es aber auch die anderen, die vor allem die Abgründe der bayerischen Geschichte sehen: den Verrat, der der eigentliche Gründungsakt des Königreichs gewesen ist, als Kurfürst Maximilian Joseph 1805 den römisch-deutschen Kaiser in höchster Bedrängnis im Stich ließ, sich dafür mit dessen Erzfeind Napoleon verbündete – und für diese Treulosigkeit im Jahr darauf mit dem Königstitel belohnt wurde. Die Kritiker betonen das abrupte Ende der Münchner Liberalität, als nach dem Ersten Weltkrieg eine linksextreme Räterepublik in München die Macht ergriff – und Thomas Mann notierte, er hätte nichts dagegen, wenn man die Aufrührer "als Schädlinge erschösse". Was dann auch tatsächlich geschah: Mehr als 600 Menschen tötete eine teilweise rechtsradikale Soldateska bei der Niederschlagung der Räterepublik im Mai 1919. Das einstmals freiheitliche Bayern wurde nun zum Sammelbecken von Rechtsextremen und Antisemiten; und so begann in München dann auch die verhängnisvollste aller Politikerkarrieren: die Adolf Hitlers, der hier die NSDAP begründete, 1923 einen Putschversuch unternahm und die Metropole später zur "Hauptstadt der Bewegung" erklärte. Doch die Bayernverächter verdammen auch viele Entwicklungen der Zeit nach dem Untergang der NS-Diktatur, verweisen vor allem auf die Rolle der CSU, die seit 1946 mit nur einer kurzen Unterbrechung den Ministerpräsidenten stellt – und deren Funktionäre immer wieder in Affären verstrickt waren. Die bis heute, wie eine Staatspartei auftritt, mit einem vermeintlich natürlichen Anspruch auf die Alleinherrschaft. Und deren langjährigem Vorsitzenden Franz Josef Strauß als Kanzlerkandidat im extrem kontroversen Wahlkampf von 1980 die Feindseligkeit auch all jener entgegenschlug, die in Bayern eine Art Bollwerk des Bösen sahen. In dieser Ausgabe von GEOEPOCHE blicken wir hinter die Mythen, die dieses ganz besondere Land umgeben – die finsteren wie die weißblau leuchtenden. Und wie auch immer man zu Bayern steht, eines ist unbestritten: Seine Geschichte der vergangenen rund 200 Jahre ist äußerst facettenreich.