Heinrich Heine (1797 - 1856) verbrachte
seine letzten fünfundzwanzig Lebensjahre in
Paris. Dort pflegte er engen Kontakt zu vielen
Persönlichkeiten seiner Epoche, stand er
doch als international anerkannter Dichter
selbst inmitten des Kulturgeschehens.
In der vorliegenden Textsammlung spricht
Heine von Berlioz, Chopin, Delacroix, Dumas,
Hugo, Liszt, Mendelssohn-Bartholdy,
Meyerbeer, Rossini, Sand, Vernet, Wagner...
Er kritisiert Kunstausstellungen, Musikdarbietungen,
Theater und Literatur, nicht ohne
fundierte Hintergrundinformationen zu
liefern oder auch einen Hauch süffisanten
Klatsch einzufügen.
Da es heute immer schwieriger wird, die
weiten Bereiche der Kunstgeschichte zu überschauen,
erweist es sich als sehr aufschlussreich,
auf ursprüngliche Betrachtungen
zurückzugreifen. In Bezug auf französische
Kunst des 19. Jahrhunderts führt kein Weg
an Heines feuilletonistischer Arbeit vorbei.
Eigentlich als Meister romantischer Lyrik
berühmt, dessen Gedichte - allen voran die
"Lorelei" - zu wahren Volksliedern geworden
sind, ist Heine in erster Linie ein sehr
kritischer Geist. Das zeigt sich insbesondere
an seiner Prosaarbeit. Hier gelangen seine
satirische Veranlagung, seine Ironie und sein
bissiger Witz zu voller Blüte.
Dank fast unerschöpflicher Einfälle vermittelt
Heine dem Leser auf unterhaltsame
und zeitlose Art und Weise ein Gespür, um
den Wert der Kunst individuelle einschätzen
und die gesellschaftlichen Verhältnisse in
einer Welt des geistigen, politischen und
wirtschaftlichen Umbruches verstehen zu
können.